Was sind die Voraussetzungen für einen Schüleraustausch?
Bevor Du dich in das Abenteuer Schüleraustausch stürzt, gibt es einige Punkte, über du dir Gedanken machen solltest. Dazu gehören formale, schulische und persönliche Voraussetzungen, die man für einen Schüleraustausch erfüllen muss oder sollte. So ist zum Beispiel die Mehrzahl der Jugendlichen, die an einem Schüleraustausch teilnehmen, zwischen 15 und 18 Jahren alt. Was du bei der Planung beachten solltest und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Formale Voraussetzungen
Zu den formalen Voraussetzungen gehört zum Beispiel, dass du zur Schule gehst und zwischen 15 und 17 Jahren alt sein solltest – in Einzelfällen sind auch Schüleraustausche möglich, wenn du erst 14 oder bereits 18 Jahre alt bist. Wenn du schon mit 13 ins Ausland willst, kommen für dich nur England und Irland als Ziele in Frage. Die meisten Austauschschüler planen den Auslandsaufenthalt in der 10. oder 11. Klasse. Weiter solltest du gesundheitlich fit sein – sowohl physisch als auch psychisch. Klar, auch die Kosten für einen Schüleraustausch, die mehrere tausend Euro betragen, müssen über die Familie oder ein Stipendium finanziert werden. Dazu gehören neben den Kosten für die Austauschorganisation auch andere Faktoren wie zum Beispiel eine Auslands-Krankenversicherung.
Schulische und fachliche Voraussetzungen
Wie der Begriff „Schüleraustausch“ schon sagt, ist die Schule der zentrale Ort im Alltag eines jeden Austauschschülers. Das heißt nicht, dass es nur um’s Pauken geht, sondern viel mehr, dass die Schule der erste Ort des kulturellen Austauschs und Kennenlernens des Gastlandes ist. Unter „schulische Voraussetzungen“ fällt meist, dass du zum Beispiel ausreichende Sprachkenntnisse für den Aufenthalt in deinem Gastland hast oder diese dir vor deiner Ausreise noch aneignest – denn wie willst du sonst dem Unterricht in deiner neuen Heimat folgen, wenn du nur Bahnhof verstehst? Ob deine Noten sehr gut sein müssen, um ein Austauschjahr zu machen, ist immer eine individuelle Angelegenheit: Wenn du nach deinem Austauschjahr direkt in deine alte Klasse bzw. deinen alten Kurs zurück möchtest, sollten deine Noten nicht die schlechtesten sein und du brauchst die nötige Disziplin, um das, was du während deiner Auslandszeit verpasst hast, wieder aufzuholen. Für einige Schüleraustausche ist es auch nötig, Tests oder Auswahlverfahren zu durchlaufen – dann sind die schulischen Vorleistungen und der Fleiß natürlich umso mehr gefragt.
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Es gibt einige Formalitäten, die je nach Austauschorganisation mehr oder weniger stark zum Tragen kommen: Dazu gehören deine Schulnoten sowie dein Alter: Für ein High-School-Jahr darfst du beispielsweise nicht älter als 18 Jahre sein. Chronische Krankheiten oder Allergien machen die Bewerbung zwar etwas schwieriger, sind aber kein K.O.-Kriterium. Spezielle Impfungen können je nach Gastland vorausgesetzt werden, sind aber in jedem Fall ratsam.
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Persönliche Grundvoraussetzungen für einen Schüleraustausch sind ein hohes Maß an Selbstständigkeit und charakterlicher Reife. Zwar unterstützen dich deine Gastfamilie und deine Partnerorganisation tatkräftig – trotzdem musst du weit weg von zu Hause viele Entscheidungen in Eigenregie treffen.
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Damit die Integration im Gastland gelingen kann, solltest du fremden Menschen gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen und sehr kontaktfreudig sein. Freust du dich darauf, einen ganz anderen Lebensstil kennenzulernen?
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Fällt es dir leicht, Kompromisse zu schließen und dich neuen Situationen anzupassen? Damit das Leben in der Gastfamilie für alle Beteiligten zu einer Bereicherung wird, wird es unumgänglich sein, dass du dich an bestimmte Regeln hältst.
Unterschiedliche Voraussetzungen je nach Gastland
Die Voraussetzungen für einen Schüleraustausch sind je nach Land unterschiedlich: Für die USA musst du ein größeres Budget einplanen als zum Beispiel für Großbritannien. In den USA gelten zudem andere Einreisebestimmungen: Neben Impfungen und Untersuchungen musst du zudem ein Visum vorweisen können. Dafür musst du ein Gespräch in der amerikanischen Botschaft in Berlin oder im Konsulat in Frankfurt oder München (Adressen am Ende dieses Abschnitts) führen. Wie die Formalia in Großbritannien künftig aussehen werden, ist erst nach dem Brexit abzusehen. Derzeit ist ein Schüleraustausch in England, Wales, Schottland oder Nordirland durch das schwache britische Pfund aber günstiger als noch vor ein paar Jahren. Die Voraussetzungen unterscheiden sich je nach Organisation, mit der du ausreist: Manche Organisationen verlangen, dass du bereits seit drei Jahren Englisch lernst, andere verlangen ein „befriedigend“ als Note in Englisch. In England gibt es zudem viel mehr Fächer als in Deutschland: Dort kannst du auch Fächer wie Psychologie, Film, Medienwissenschaft, Schauspiel, Design oder Wirtschaft belegen.
Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin
Pariser Platz 2
10117 Berlin
Telefon: 030 83050
Amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt
Gießener Str. 30
60435 Frankfurt am Main
Telefon: 069 75350
Amerikanisches Generalkonsulat in München
Königinstraße 5
80539 München
Telefon: 089 28880
Wie komme ich an ein Stipendium?
Ob du für ein bestimmtes Stipendium in Frage kommst, unterscheidet sich von Stipendium zu Stipendium. Die Voraussetzungen und Leistungen der Stipendien sind sehr unterschiedlich: Es gibt sowohl Voll- als auch Teilstipendien, solche für Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen, andere für Schüler mit einem bestimmten Wohnort und wiederum andere für ehrenamtlich engagierte Jugendliche. Auch für Schüler mit herausragenden Leistungen gibt es spezielle Stipendien.
Die deutsche Schule zu Hause: Das muss organisiert werden
In der Regel muss deine Schule zu Hause den Schüleraustausch genehmigen, damit dir das Schuljahr im Ausland auch anerkannt wird – es empfiehlt sich daher, bevor eine verbindliche Anmeldung erfolgt, mit dem Lehrer und der Schulleitung abzuklären, ob das geplante Vorhaben so möglich ist. In deine Überlegungen sollte da schon einfließen, ob du dir vorstellen kannst nach der Rückkehr ein Schuljahr zu wiederholen oder ob du direkt weitermachen möchtest. Davon hängt nämlich ab, welche Kurse und Fächer du im Ausland wählst. Wenn du zentrale Klassenarbeiten nicht verpassen darfst, müsstest du den verpassten Stoff aus deiner Schule zusätzlich im Ausland lernen. Ist dies der Fall, lass dir den Lehrplan der Fächer geben und halte Kontakt zu Lehrern oder Mitschülern in der Heimat.